Berufsorientierung


Information und Prävention

In der Regel beschäftigen sich Jugendliche erstmals in der Schule mit dem Thema Berufswahl. Eine frühzeitige Berufsorientierung
(BO) ist für jede Schülerin und jeden Schüler eine zentrale Voraussetzung für einen erfolgreichen Einstieg in das Arbeitsleben. Sie ist häufig wegweisend für die gesamte Erwerbsbiografie. Berufsberaterinnen und Berufsberater unterstützen diesen Prozess in Absprache mit Lehrkräften durch Informationsveranstaltungen an den Schulen, die einen Überblick zu beruflichen Möglichkeiten sowie einen realistischen Einblick in die Arbeits- und Berufswelt geben. Jede Schule hat eine Berufsberaterin/einen Berufsberater als feste/n Ansprechpartner/in. Die klassischen BO-Angebote sind:

  • Schulveranstaltungen im Klassenverband
  • Elternveranstaltungen
  • Lehrerveranstaltungen
  • Seminare/Workshops
  • themen- oder zielgruppenspezifische Gruppenveranstaltungen an (Hoch-)Schulen
  • berufs-/studienkundliche Vortragsveranstaltungen im Berufsinformationszentrum (BiZ)
  • Messen/Börsen
  • Arbeitsmarktgespräche

Seit Dezember 2017 steht das Selbsterkundungstool (SET) der BA online unter arbeitsagentur.de zur Verfügung – vorerst für den Bereich Studium. Zukünftig wird es um den Bereich Ausbildung erweitert bzw. zu einem Angebot verbunden. SET ist ein Online-Testverfahren, das Jugendlichen und Erwachsenen hilft, ihre Fähigkeiten, sozialen Kompetenzen, ihre Interessen und ihre beruflichen Vorlieben zu erkunden. Darauf aufbauend gibt es am Ende des Tests eine Aussage, welche Studienfelder gut zu den Nutzerinnen und Nutzern passen, weitere Informationen zu den Studienfächern und die Möglichkeit, sofort einen Termin mit der Berufsberatung zu vereinbaren.


Kein Abschluss ohne Anschluss –
Übergang Schule-Beruf in NRW

Im November 2011 haben die Partner im Ausbildungskonsens bestehend aus Land (Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Ministerium für Schule und Bildung, Ministerium für Kultur und Wissenschaft u. a.), Oganisationen der Wirtschaft, Gewerkschaften, Kommunen und Arbeitsverwaltung beschlossen, das Übergangssystem Schule-Beruf zu reformieren und mit „Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule-Beruf in NRW“ ein flächendeckendes, landesweit einheitliches Übergangssystem einzuführen. Es wurde ab dem Schuljahr 2016/2017 mit dem Einstieg aller allgemeinbildenden Schulen flächendeckend umgesetzt. Damit wird in NRW sichergestellt, dass jede Schülerin und jeder Schüler, unabhängig von der Schulform, der Schule und der Region, die optimale Berufs- und Studienorientierung erhält, um den Übergang in die Berufswelt für sich erfolgreich zu gestalten.

Mit Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule-Beruf in NRW werden die Angebote gebündelt, systematisiert und für alle Schülerinnen und Schüler der allgemeinbildenden Schulen angeboten.

Die einzelnen Elemente des Übergangssystems bauen aufeinander auf und begleiten die Jugendlichen. Spätestens in der 8. Klasse starten die Schülerinnen und Schüler mit der Potenzialanalyse. Dabei erkunden sie ihre persönlichen Neigungen, Interessen und Fähigkeiten. Ausgehend von der Potenzialanalyse folgen in den nächsten Schuljahren Berufsfelderkundungen und Praktika in Betrieben, die den konkreten Bezug zur Praxis schaffen. Neben zwei- bis dreiwöchigen Betriebspraktika gibt es auch Praxiskurse und Langzeitpraktika, die die Möglichkeit eröffnen, über einen längeren Zeitraum Einblicke in die Praxis zu erhalten. Während der gesamten Zeit werden die Ergebnisse und Erfahrungen in einem persönlichen Portfolioinstrument festgehalten. So haben Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrkräfte und Berufsberaterinnen und Berater immer einen aktuellen Überblick über den Berufswahlprozess. Bis zum Ende der Schulzeit wird mit jedem Jugendlichen eine individuelle Anschlussvereinbarung erarbeitet, in der auch das Berufsziel und die nächsten Schritte festgehalten werden. Alle Beteiligten arbeiten dabei eng zusammen.

Frühe Berufsorientierung, regelmäßige Praxisphasen, individuelle Potenzialanalysen sowie konkrete Anschlussvereinbarungen und das abgestimmte Agieren aller Akteure sind wesentliche Elemente im Übergangssystem Kein Abschluss ohne Anschluss.